In Biowissenschaften und Medizin werden Interferometer zur hochauflösenden Untersuchung von Gewebestrukturen verwendet.
Die Optische Kohärenz-Tomographie (OCT – Optical Coherence Tomography) ist ein hochauflösendes Verfahren zur nichtinvasiven Untersuchung von Gewebe oder zur Strukturanalyse anorganischer Materialien. Mit einem Michelson-Interferometer wird das Rückstreuverhalten der Probe ermittelt. Aus den Messwerten entsteht dann eine zwei- oder dreidimensionale Darstellung der inneren Mikrostruktur mit einer optischen Auflösung zwischen 1 μm und 15 μm.
Häufig ist es bei der OCT wünschenswert, auf unterschiedliche Ebenen zu fokussieren. Beispielsweise wird in der Augenheilkunde sowohl das Tiefenprofil der Netzhaut bestimmt als auch die Struktur der Hornhaut. Motorisierte optische Verzögerungsstrecken justieren die OCT-Systeme schnell auf unterschiedliche Tiefenebenen.