Mit OTDR und faseroptischen Sensoren lassen sich Glasfasernetze und andere kritische Infrastrukturen in Echtzeit überwachen. Störungen werden sofort gemeldet und Ausfälle vermieden.
Glasfaserverbindungen bilden das Rückgrat aller modernen Datennetze. Schon kleinste Störungen können schwerwiegende Folgen haben – bis hin zum vollständigen Netzausfall. Entsprechend wichtig ist es, die Kabel und die dazugehörigen Infrastrukturen vor Sabotage, Spionage und Umweltschäden zu schützen. Ein bewährtes Mittel dazu ist das optische Echtzeit-Monitoring. Bei der Opti-cal-Time-Domain-Reflectometry (OTDR) werden kurze Lichtpulse (ns bis µs) in die Faser gesendet und die auf der Rayleigh-Streuung basierende Rückstreuung ausgewertet. Über die Laufzeit der Pulse können dann Störungen, Dämpfungen oder Manipulationen innerhalb von Sekunden ortsgenau ermittelt werden. In diesem Fall löst das System einen Alarm aus.
Diese Art der optischen Netzwerküberwachung dient nicht nur dem Schutz vor Netzausfällen oder physikalischen Schäden. Sie trägt auch zur Datensicherheit bei: Mit vergleichsweise einfachen Methoden wie dem Fibertapping versuchen Spione und Kriminelle immer wieder, sensible Informationen bereits während der Übertragung abzufangen. Dabei entstehen jedoch Dämpfungsverluste, die ebenfalls durch OTDR erkannt und lokalisiert werden können.
In einer zunehmend vernetzten Welt werden optische Technologien nicht nur zur Überwachung von Datennetzen eingesetzt. Der Gesetzgeber schreibt auch den Schutz von anderen kritischen Infrastrukturen (KRITIS) vor. Dazu zählen die Strom-, Gas- und Wassernetze ebenso wie Netzwerke in der Gesundheitsversorgung und im Finanzwesen. Faseroptischen Sensoren kommen überall dort zum Einsatz, wo es um den Schutz von Anlagen geht. Sie erkennen zum Beispiel, wenn ein Kabelschacht aufgebrochen oder ein Kanaldeckel angehoben wurde. Die rein optischen Systeme haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Sie benötigen keine Betriebsspannung und funktionieren daher auch in Falle eines Stromausfalls einwandfrei.