Messtechnik in der Produktion
Wer als Heimwerker schon einmal selbst eine Wand gestrichen hat, kennt das Problem: Die Farbe ist auf der Wand und irgendwie ist auch alles bunt. Bei näherem Hinsehen muss man aber feststellen, dass das Ergebnis nicht ganz so ausgefallen ist, wie man es sich vorgestellt hat. Was an einigen Stellen zu viel ist, fehlt woanders und überhaupt gleicht die ganze Wand eher einem Flickenteppich als einer einheitlichen Farbfläche.
Auch bei Laseroptiken kommt es auf eine gleichmäßige Beschichtung an. Doch anders als bei der heimischen Malerarbeit können Unregelmäßigkeiten nicht einfach überdeckt werden, indem man ein Bild darüber hängt. Sind die dielektrischen Schichten nicht homogen, hat das Auswirkungen auf die Strahlform und die abbildenden Eigenschaften der Optik. Sie ist dann nicht zu gebrauchen und muss entsorgt werden. Das kann sich aber niemand leisten, denn ein dielektrisches Schichtsystem ist ungleich kostspieliger als ein Eimer Farbe. Eine exakte Kontrolle der Schichtdicken ist daher in unserer Branche unabdingbar.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Fachleute nicht umsonst von „dünnen Schichten“ sprechen: Während eine Schicht Wandfarbe im Schnitt rund 100 µm misst, bewegen sich die Schichtdicken bei Laseroptiken für den visuellen Spektralbereich typischerweise zwischen 100 nm und 6 µm. Dabei kann ein Schichtdesign aus 20 oder mehr Schichten bestehen. Der gewöhnliche Anstrich ist also rund tausendmal dicker als die Einzelschichtdicken der Beschichtung. Das entspricht etwa dem Größenunterschied zwischen einem Menschen und einem Floh.
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