EPO-Doping soll zukünftig per Atemgasanalyse nachgewiesen werden – mit Hilfe der Faraday Rotation Spectroscopy, einer Variante der IR-Spektroskopie.
Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin bindet den Sauerstoff in der Atemluft und transportiert ihn zu den Zellen, wo er für die Energiegewinnung benötigt wird. Je höher die Hämoglobin Gesamtmasse (tHb), desto höher ist die maximale Sauerstoffaufnahmekapazität des Körpers und umso besser die Ausdauerleistung. Ausdauersportler sind daher bestrebt, besonders hohe tHb-Werte zu erreichen.
Eine Möglichkeit dazu ist die Einnahme von Erythropoetin – kurz EPO – einem Hormon, das die Entwicklung der roten Blutkörperchen fördert und damit auch den tHb-Wert steigert. Neben unterschiedlichsten Präparaten wird zum Doping inzwischen auch Eigenblut verwendet. Dieser Variantenreichtum macht es Nachweisverfahren sehr schwer.
Da synthetisches EPO in Urinproben nur für einen begrenzten Zeitraum nachgewiesen werden kann, setzen Forscher zunehmend auf die Atemgasanalyse. Mit Hilfe von Tracer-Gasen wie Kohlenmonoxid oder 15NO Stickstoffoxid kann mittels IR-Spektroskopie die Hämoglobin-Konzentration gemessen werden.
Technisch gesehen, handelt es sich bei dem Messverfahren um „Faraday Rotation Spectroscopy“, eine spezielle Variante der Dispersionsspektroskopie.
